Auf- und Zuklappen der Faltkarte.

Lädt dazu ein, das eigene Umfeld auf neue Weise zu betrachten und die Verbindungen zwischen uns Menschen zu erkunden. Es bietet die Möglichkeit, die Stadt als sozialen Raum zu begreifen und die Potenziale für Gemeinschaft und Zusammenhalt zu erkennen.

Dieses Recherche-Projekt stellt ein Experiment dar, das darauf abzielt, die Stadt mit anderen Augen zu sehen und versteckte Verbindungen zwischen uns Menschen zu entdecken. Durch das Tracken über Google Maps, Fotografieren und Notieren meiner Freund:innen über einen Zeitraum von 4 Tagen wurde ein enormer Datenhaufen generiert. Das Projekt dient der explorativen Erforschung der Potenziale und der Möglichkeit von visueller Umsetzung.

Stadtspuren

Junger Mann der mit dem Rücken weg von der Kamera läuft.

Durch das Tracken der Wege unserer Freunde wird die Stadt zu einem lebendigen Mosaik, das die Vielfalt unserer Beziehungen widerspiegelt.”

Austellung des Projekts "Stadtspuren" bei der Werkschau an der htw Berlin..
Austellung des Projekts "Stadtspuren" bei der Werkschau an der htw Berlin..
werkschau – Austellung, htw-Berlin, 07/2023

Die Herausforderung bei diesem Konzept bestand darin, jeden Teilnehmenden so zu motivieren und in das Projekt zu integrieren, dass sie die Bedeutung ihrer Rolle im Gesamtprojekt erkennen. Die Qualität des Projekts hängt maßgeblich von der aktiven Beteiligung jedes einzelnen Teilnehmers ab.

Aus diesem Grund habe ich mich entschieden, eine neue User-Research-Methode zu verwenden, die "Culture Probe". Diese für mich zuvor noch unbekannte Methode entwickelte sich rasch zum zentralen Element des Projekts. Ziel war es, die Teilnehmenden mithilfe dieser Box ohne meine physische Anwesenheit abzuholen, das Projekt detailliert zu erklären und alle erforderlichen technischen Einstellungen für den Tracking-Zeitraum vorzunehmen.

Das problem:

Culture-Probe

Schritt 1:
BOX-Inhalt
Items Planen

  • Die analoge Kamera fungiert als effektives "Call-to-Action"-Element, um besondere Momente visuell einzufangen. Sie verleiht der ansonsten nüchternen Auswertung eine greifbare Dimension. Durch die bildliche Darstellung kann man die Situation intensiver nachempfinden, und der Bezug zum Text wird spürbar verstärkt.

  • Das Notizbuch spiegelt die Empfindungen, Gefühle und Wahrnehmungen der Teilnehmenden wider. Durch die vorgegebenen Fragen werden sie durch die Beschreibung geleitet. Die Vielfalt der Antworten ermöglicht es, aussagekräftige Vergleiche anzustellen.

  • Von der initialen Konzeption bis zur abschließenden Anleitung in Gestalt einer aufklappbaren Faltkarte führte ein Entwicklungsprozess, der darauf abzielte, die Idee nicht nur informativ, sondern auch praktisch und leicht zugänglich zu präsentieren. Die Entscheidung für eine aufklappbare Faltkarte als Medium ermöglichte eine kompakte und benutzerfreundliche Darstellung der Anleitung.

    In ihrer Gesamtheit repräsentiert die aufklappbare Faltkarte den Übergang von einer abstrakten Idee zu einer greifbaren, handlichen Anleitung, die die Teilnehmenden dazu befähigt, aktiv und erfolgreich am Projekt teilzunehmen.

  • Die Designsprache stellt ein ebenso wichtiges Element dar. Das Projekt findet in der Stadt statt und soll genau dieses urbane Gefühl vermitteln. Daher wurde die CultureProbe bewusst aus recycelter Pappe sowie Füllmaterial und Papier hergestellt. Das aufgesprühte Logo verleiht ihr einen urbanen Touch. Die gelb-orangene Farbe wirkt frisch und lebendig.

Close Up Shot der Culture Probe. Die Culture Probe wird festgehalten.
Culture Probe geöffnet. Man kann den Inhalt erkennen. Zusehen ist das Notizbuch, die Faltkarte, die Kamera, ein Riegel und ein Quetschi.
Die Culture Probes sind turmartig gestapelt.
Culture Probes gestapelt.
Nahaufnahme der Analogen Kamera, die als Item in der Culture Probe ist.
Nahaufnahme des Notizbuchs , welches in der Culture Probe liegt.
Zu sehen ist ein aufgeschlagenes Notizbuch in dem bereits die vorgeschriebenen Fragen beantwortet wurden.
Die Culture Probe wird ausgepackt und die Items herausgenommen.


Von der Idee bis zur abschließenden Anleitung in Form einer aufklappbaren Faltkarte.

Schritt 2:
Faltkarte,
Anleitung

Frontal Aufnahme der Faltkarte im noch geschlossenen Zustand. Zu sehen ist hier die Vorderseite mit dem Logo "Stadtspuren".
Nahaufnahme der Rückseite der Faltkarte. Die Faltkarte ist noch im geschlossenen Zustand.
Nachaufnahme der Faltkarte im aufgefaltetem Zustand. Nun sind die einzelnen Segmente der Anleitung lesbar.

Nach den 4 Tagen erhielt ich eine Vielzahl von Daten in Form von Bildern, Notizen, Geodaten und Feedback. In den folgenden 3 Wochen ging es darum, diese Daten zu verarbeiten, in Beziehung zueinander zu setzen, Vergleiche mit anderen anzustellen, Schnittpunkte zu identifizieren und dabei erstaunliche Entdeckungen zu machen. Gleichzeitig entwickelte ich eine visuelle Sprache und überlegte, auf welchem Medium die Ergebnisse am besten präsentiert werden sollten.

Schritt 3:
Datenvisualisierung
Plakate

Zu sehen ist eins von vier Plakaten. Hier wurden die gesammelten Daten der Items und der Tracking Ergebnisse visuell ausgewertet.
Nachaufnahme einer Überschneidung die visuell auf dem Plakat zu sehen ist. Man erkennt hier die Fotos die geschossen wurden und Abbildungen der Notizen.

in diesem
Moment

Die Karten ermöglichen einen tiefen Einblick in den Alltag der Personen durch Skizzen und Fotos. Sie laden dazu ein, versteckte Überschneidungen in unseren Leben zu entdecken und darüber nachzudenken, wie wenig wir oft wirklich über unsere Engsten wissen.

Meine experimentelle Karte verfolgt das Ziel, zurückgelegte Strecken zu verfolgen, zu analysieren und zu verstehen. Sie markiert Stellen, an denen sich Wege kreuzen, zeigt unerwartete Nähe auf und macht längere Aufenthaltsorte durch Gegenstände greifbar. Die Karten erinnern uns daran zu, dass wir trotz Unterschiede miteinander verbunden sind.

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Branding

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Kommunikation im Raum